Geld ohne Schuld
Geldsysteme und Vollgeldreform
Jürgen Kremer
Die Staatsschulden sind in den vergangenen Jahrzehnten stark angewachsen und liegen inzwischen jenseits der 2000 Mrd. Euro Marke. Hätte das vermieden werden können? Was hätte es für Konsequenzen, wenn die Staatsverschuldung reduziert werden würde? Warum sind die Kosten der Bundesschulden, also die Zinszahlungen auf bestehende Staatsschulden, regelmäßig einer
der größten Posten im Bundeshaushalt? Und haben Schulden etwas mit der seit
vielen Jahren empirisch beobachteten Umverteilung der Vermögen von unten nach
oben zu tun?
In diesem Buch erfährt man, wie Geldsysteme konzipiert sein könnten, wie
unser Geldsystem funktioniert und welche Schwächen es hat. Und man lernt ein
besseres Geldsystem kennen, in dem die Staatsschulden nicht mehr expandieren,
sondern abgebaut werden könnten. Es wird aufgezeigt, dass Geld in unserem Geldsystem fast ausschließlich durch Kredite der privaten Geschäftsbanken erzeugt wird und dass daher die Summe aller Geldvermögen in etwa mit der Summe aller Schulden übereinstimmt. Hohe Schulden sind in der gegenwärtigen Geldordnung die unvermeidliche Konsequenz hoher Geldvermögen, denn die Geldvermögen sind durch Verschuldung erst entstanden.
Daher müssen auf diese hohen Summen auch Kreditzinsen an das Bankensystem gezahlt werden, etwa 250 Mio. Euro – jeden Tag! Jeder Bürger zahlt auch dann Zinsen, wenn er selber keine Kredite aufgenommen hat, denn da jedes Unternehmen seine Kosten auf die Preise umlegt, sind in den Konsumausgaben für Güter und Dienstleistungen auch die Finanzierungskosten der Unternehmen enthalten. Darüber hinaus wird ein Teil des Steueraufkommens für die Schuldendienst aufgewendet.
Das bestehende Geldregime ist lukrativ für das Bankensystem, vernünftig ist es nicht. In diesem Buch erfahren Sie, wie es zum Wohle der Allgemeinheit verändert werden könnte.