Geleitete Leben
Pädagogische Studien zum Bildungs- und Entwicklungsroman- Teil I: Figuren und Strukturen
Paul Ludwig Sauer
Die herkömmliche Bezeichnung für den Gehalt der spezifischen Romangattung legt es nahe, erneut eine Beziehung zu stiften zwischen Literaturwissenschaft und wissenschaftlicher Pädagogik. Fiktive und «historische» (= autobiographische) Texte werden befragt nach ihren Aussagen über «Leben im Geleit». Und umgekehrt dient der Bildungs- und Entwicklungsroman als regulative Idee für die pädagogische Theoriebildung der Gegenwart. Nicht so sehr um neue Interpretationen der relevanten Romane geht es, als um eine kritische und handlungsorientierte Durchsicht. Enthält doch dieses literarische Genre mit seinen bekenntnishaften Implikationen Defizite und ideologiebestimmte Irritationen. Aber: Gerade hier können Irrtümer produktiv sein!