Gemeinsames Rahmenkonzept für Hospizarbeit und Palliativversorgung in der Region Augsburg
Ein Beitrag zur Weiterentwicklung und Vernetzung von Hospizarbeit und Palliativversorgung. Grundlagen | Arbeits- und Handlungsfelder | Entwicklungen | Ziele | Maßnahmen.
Eckhard Eichner
2014 – 2016 haben fast 100 Beteiligte aus 20 verschiedenen Bereichen der Hospiz- und Palliativversorgung das „Gemeinsame Rahmenkonzept für Hospizarbeit und Palliativversorgung in der Region Augsburg“ erarbeitet. Dieses Rahmenkonzept dürfte bundesweit einzigartig sein.
Auslöser für das Rahmenkonzept war die Erkenntnis, dass trotz vieler Verbesserungen in den letzten Jahren bei weitem nicht alle Patienten in der letzten Lebensphase eine bestmögliche Versorgung bekommen, „bestmöglich“ nach ihren und den Wünschen ihrer Angehörigen, unabhängig davon, ob sie in einem Einödhof oder in der Stadtmitte, in einem Heim, einer Klinik oder zuhause sterben. Die besondere Herausforderung am Lebensende ist, dass Körper und Seele schwächer, die Symptome schwerer und die psychischen Belastungen größer werden. Es geht um Schmerzen, Ängste und letzte Wünsche, aber auch um Kosten, Zeitnot, Sozialrecht und Kompetenzen. Es agieren Professionelle, Ehrenamtliche, Angehörige, Betreuer, Versicherungen, …
Mit diesen komplexen Versorgungsgegebenheiten setzt sich das Rahmenkonzept detailliert auseinander. Auf über 300 Seiten liefert es die rechtlichen und definitorischen Grundlagen. Es ist aber keine wissenschaftlich-theoretische Arbeit, sondern die 95 Mitarbeitenden haben in 18 Arbeitskreisen mit 32 Sitzungen den regionalen Status quo erhoben: in Hospizdiensten, Pflegediensten, Arztpraxen und Apotheken, in den Heimen und Kliniken, im Hospiz, in der spezialisierten Palliativversorgung und der Behindertenhilfe, in der Seelsorge, Begleitung und Beratung, im Rettungsdienst sowie in Forschung, Fortbildung und Öffentlichkeitsarbeit. Sie beschreiben im Rahmenkonzept die Entwicklungen der letzten Jahre, die finanzielle und personelle Situation, Schnittstellen, Defizite und Grenzen. Daraus abgeleitet formulieren sie, wie die Zukunft aussehen soll, mit Zielen, Bedarfen und konkreten Maßnahmen.
Darüber hinaus liefert der Grundlagenteil umfangreiche Informationen zu den Rahmenbedingungen von Hospice Palliative Care regional, deutschlandweit und punktuell darüber hinaus.