Georg Trexler
Wurzeln, Wirken, Werke, Vermächtnis
Gernot Maria Grohs
Georg Trexler (1903–1979) war Jahrzehnte lang eng mit dem Leipziger Musikleben verbunden. Er wirkte als Kirchenmusikdirektor und Kantor an der katholischen Propsteigemeinde. Zugleich unterrichtete er am Kirchenmusikalischen Institut des Landeskonservatoriums (später: Hochschule für Musik). Umfangreich ist sein kompositorisches Schaffen, sowohl für den gottesdienstlichen Gebrauch in der katholischen Kirche als auch für weltliche Bereiche. Trexlers in den Jahren 1950/51 entstandene Kantate „Metanoeïte“, die als „Mahnmal den Opfern aller ungerechten Gewalt“ gewidmet ist, hat bis heute nicht an Aktualität verloren. Sie beschwört einen allumfassenden Frieden und ruft jeden Einzelnen auf: Denket um! Ändert euren Sinn.
Der Musiker, Musikpädagoge und Musikwissenschaftler Gernot Maria Grohs stellt den vielseitigen Künstler Trexler im Spannungsfeld politischer Restriktionen, kirchenmusikalischer Weisungen und dem Selbstbehauptungswillen als überzeugter Katholik vor. Dabei geht der Autor auf Konflikte ein, die aus der ideologischen Engstirnigkeit zweier Diktaturen resultierten. Zugleich stellt er die folgenreichen Reformen des Zweiten Vatikanischen Konzils dar, die Trexler als Endpunkt der großen Ära katholischer Kirchenmusik Ende der 1960er Jahre wertete. Das Buch richtet sich nicht nur an Musikexperten, sondern vermittelt dem vielseitig historisch Interessierten ein spannendes Zeitbild.