Geschichten aus dem schwedischen Glasreich

Im Südosten Schweden befindet sich zwischen Kalmar im Osten und Växjö im
Westen das schwedische Glasreich. Gelegen in einer Geografie, von der man seit
2016 sehr sehr sicher weiß, dass dort schon vor über 1.500 Jahren vereinzelt Glas
gemacht wurde. Sich dann ab Mitte des 17.Jahrhundert mit Trestenshult beginnend
zunehmend Glashütten etablierten. Die recht schnell zu Glaswerken wurden. Welche
ab Ende des 19.Jahrhundert bis weit in das 20.Jahrhundert hinein alle möglichen
Gläser herstellten. Im Zuge dessen die erst vor 300 Jahren entstandene Ortschaft
Orrefors zu einem internationalen Zentrum von Rang und Namen wurde. Wovon die
Bachusschale zeugt. Von der Gustav Abel in
13 Stück gravierte. Jede Gravur ca. 300 Arbeitsstunden erforderte. Diese
Bachusschale und weitere Stücke aus Orrefors im Jahr 1925 auf der
Weltausstellung in Paris gezeigt wurden. Daraufhin Jahrzehnte folgten, in denen
alljährlich tausende von Besuchern in das Glasreich strömten. Um auf ihrer
jährlichen Glasreichsrunde, den Glasmachern über deren Schultern zu schauen, wie
selbst redend das eine oder andere Stück Glas zu kaufen.
Was alles heute in sehr grossen Teilen nur noch den Wert der Erinnerung hat. Was
seit etwa 1650 über viele viele Generationen hinweg aufgebaut wurde, machte ab
Ende der 1990er eine einzige Generation kaputt. Einige ehemalige Glaswerke wie
bspw. Gadderås wurden abgerissen. Andere stehen wie bspw. Flygsfors kurz davor.
Weitere wie der Orrefors Glasbruk nur noch ein Fall für die Entsorgung von
Sondermüll. Während anderswo in Alsterfors im wahrsten Sinne des Wortes Gras
über die Sache wächst.
Den Autor verbindet sehr sehr viel mit dem Glasreich. Er streifte es am Rande auf
einer Reise im Jahr 1996. Wurde dann ab 1998 zunehmend sesshaft in Orrefors.
Lebt heute nun schon lange hier. Er ist ein Zeitzeuge, der selbst hautnah vor Ort den
Abgesang erlebte. Im Zuge dessen sehr viel über die faszinierende Geschichte des
Glasreich lernte. Worüber er nun berichtet.