Geschichtskonstruktion bei der Eroberung Mexikos (E-Book)
Am Beispiel der Chronisten Bernal Diáz del Castillo, Bartolomé de las Casas und Gonzalo Fernández de Oviedo.
Carlo Klauth
Vor dem Hintergrund der neuen individualistischen Geschichtsschreibung der Renaissancezeit widmet sich die vorliegende Untersuchung der rhetorischen Geschichtskonstruktion bei der Eroberung Mexikos. Dabei geht es um die unterschiedliche Wahrnehmung dreier ausgesuchter Chronisten – Díaz del Castillo, de las Casas, Fernández de Oviedo – und um die daraus entstehende narrative Inszenierung der Conquista. Durch ihre eigene Motivation, die vorhandenen Quellen, die narrativen Verfahren und das jeweilige Geschichtsverständnis schufen diese Autoren individuelle Geschichten, die kein Abbild der Realität darstellen. Dennoch versuchten die Chronisten sich in Konkurrenz zueinander als Berichterstatter der historischen Wahrheit zu präsentieren. Anhand von erkenntnisleitenden Fragen werden ihre rhetorischen Strategien, mit denen sie sich als Historiographen legitimieren und autorisieren, analysiert.