Gitarren
17. bis 19. Jahrhundert
Eszter Fontana, Andreas Michel, Marion Wenzel
Der Sammlungsschwerpunkt des Museums für Musikinstrumente der Universität Leipzig liegt auf Instrumenten des 16. und 19. Jahrhunderts. Insbesondere sind es die Klangwerkzeuge der Spätrenaissance und des Barock, die die Weltgeltung der Leipziger Sammlung begründen. Nichtsdestoweniger gehören auch Erwerbungen aus jüngerer Zeit zum außerordentlich wertvollen Bestand.
Mit diesem Band setzt das Museum die Katalogreihe zu den Zupfinstrumenten fort. Nach der Bestandsaufnahme der Zithern, Zistern und der Gitarren der Weißgerber-Sammlung werden nunmehr die Gitarren des 17. bis 19. Jahrhunderts behandelt. Andreas Michel und Philipp Neumann haben den wertvollen, aber auch sehr heterogenen Fundus von mehr als 120 Gitarreninstrumenten wissenschaftlich untersucht und bewertet. 72 Gitarren aus der Zeit vor 1900 werden ausführlich behandelt und beschrieben. So galt es, Zuschreibungen zu überprüfen und unter neuen Erkenntnissen zu korrigieren, Provenienzen zu prüfen und Wertigkeiten anders zu bestimmen.
Einen wichtigen Bestandteil der Publikation bildet auch die Katalogisierung der Kriegsverluste bzw. der während der Auslagerungen an verschiedene Orte im Umland im Zweiten Weltkrieg geschehenen erheblichen Beschädigungen. Diese Verluste konnten trotz einiger Neuerwerbungen nach 1945 bis heute nicht kompensiert werden. Beispielsweise ist eine Tastengitarre aus dem Nachlass Niccolo Paganinis wohl für immer der Forschung entzogen.
Trotz dieser Fehlstellen gilt der hier dokumentierte Fundus an Gitarren als bedeutender, in seiner Historie einmaliger Schatz. Er genießt in der Fachwelt hohe Wertschätzung und verdient weitere Forschungsarbeit.