Glastechnologien für Recyclingaufgaben
Dagmar Hülsenberg
Recycling im engsten Sinne des Wortes bedeutet, daß Pflandflaschen und Spezialverpackungen mehrere Male für die gleiche Aufgabe verwendet werden. Diese Art von Recycling mit leichter Überschaubarkeit wird jedoch die Ausnahme bleiben. Die Autorin vorliegender Schrift versteht unter Recycling die Varianten der thermischen Abfallverwertung, bei der aus Schlacken, Aschen, Stäuben, Scherben, Böden oder sonstigen Reststoffen durch weitere thermische Prozesse, die mit Separations- und Homogenisierungsvorgängen verbunden sind, Schmelzen entstehen, die sich durch traditionelle oder modifizierte Verfahrensschritte zu neuen, verkaufsfähigen Produkten verarbeiten lassen. Wird die Müllverbrennung oder eine anders geartete Reststoffbeseitigung durch Anwendung sehr hoher Temperaturen und Anschluß weiterer thermischer Prozesse so gestaltet, daß aus der geschmolzenen Schlacke ein durchgehend kristallisiertes, d.h. remineralisiertes Material entsteht, dann erfüllt das Produkt in der Regel höchste Forderungen aus der Umwelt, z.B. die Trinkwassernorm. Leider ist die thermische Abfallverwertung in der Bevölkerung am meisten emotional belastet, so daß auch viele nachgewiesenermaßen technisch sichere Lösungen grundsätzlich abgelehnt werden. Wie lange wird es noch dauern, bis ein Kochtopf, geeignet für die Mikrowelle und hergestellt aus geschmolzener Klärschlammasche, grundsätzlich Akzeptanz beim Käufer findet? Der Feststoffkreislauf ist erst geschlossen, wenn Ökologie, Ökonomie und aus Reststoffen hergestellte, vom Markt akzeptierte Produkte eine Einheit bilden. Zielgruppe: Fachleute für Wiederaufbearbeitungstechnik – Ingenieure – Umweltforscher