Global Players oder Vaterlandslose Gesellen?
Beispiele aus dem Wuppertal für Begegnungen mit der „weiten Welt“
Peter Schmidtsiefer, Birgit Siekmann
Globalisierung: In dem Begriff steckt die ganze „weite“ Welt. Und so weit wie die Welt sind auch die Definitionen, die ihn bestimmen. Globalisierung kann transnationale Wirtschaftsbeziehungen und weltumspannenden Verkehr bedeuten, sie kann weltweiten kulturellen Austausch und Kommunikation ohne Grenzen meinen. Mit der Globalisierung einher geht die Verdichtung von Raum und Zeit (David Harvey), die durch eine besondere Ambivalenz gekennzeichnet ist. Denn während Räume in immer kürzerer Zeit überwunden werden können, sich das Verhältnis von Weg und Zeit also immens verkürzt, werden Raum- und Zeithorizonte weiter. Dieser Prozess ist keineswegs neu, wenn er auch durch die globale Vernetzung in den letzten Jahrzehnten unverkennbar an Dynamik gewonnen hat. Tatsächlich sahen sich Menschen besonders nach der Industrialisierung und den mit ihr einhergehenden wachsenden Produktions-, Verkehrs- und Kommunikationsmöglichkeiten mit globalen Fragen konfrontiert. Dieser Band nimmt ganz verschiedene solcher Begegnungen in den Blick und zeigt an ihnen Lebenskonzepte auf, in denen sich Tendenzen einer globalen Orientierung sediert haben.