Goethes «Puppenspiel»
Vom Sinn und Gewinn der zyklischen Komposition
Wolfgang Stellmacher
Goethes «Neueröffnetes moralisch-politisches Puppenspiel» ist ein von der Goethe-Forschung bisher nicht nur vernachlässigtes, sondern noch weithin übersehenes Werk. Es wird hier erstmals dargestellt, daß der Zyklus von drei Kleinkomödien mit einem Prolog als Ganzes mehr ist als die Summe seiner Teile. Die wechselseitige Spiegelung der einzelnen Stücke durch miteinander korrespondierende Motive, Symbole und Allegorien schafft geistige Horizonte und Reflexionsebenen, die weit über die vordergründige Bedeutung der jeweiligen Texte hinausgehen.