Gotland
Glück und Unglück einer Insel
Wolfgang Halfar
Mit dem Wissen des Geographen, dem Verständnis des Historikers, der Sachkenntnis des Kunsthistorikers und dem Blick des Malers zugleich schildert der Autor dieses Buches die faszinierende Kulturgeschichte der Insel Gotland. Darin liegt der besondere Reiz des mit Fotos, Zeichnungen und Bildwiedergaben von der Hand des Verfassers versehenen Werkes, das nun in einer vollständig überarbeiteten zweiten Auflage vorliegt. Er führt den Leser an die einsame Küste, die sanftgeschwungenen Sandbuchten mit ihren Thymianheiden und an die bizarren Felsufer, wo das Meer die Rauks aus dem Silurgestein gewaschen hat. Er durchwandert den Kiefernurwald, der Ruinenmauern gutnischer Volksburgen überwuchert, und die einsame Steppe Alvret, in der Wacholder und verlassene Windmühlen unter der sengenden Sonne stehen. Er spürt Riesengräber auf, aus Findlingen in Schiffsform gesetzt, und Bildsteine, die von den Taten Odins und den Jenseitsfahrten der gotländi-schen Wikinger erzählen. Er besucht viele der 92 Bauernkirchen der Insel, die allesamt unverbildet seit dem 12. bis 14. Jahrhundert von einem unabhängigen Schöpfertum ihrer Erbauer künden. Und er schildert das ummauerte Visby, den einstigen „Stolz der Hanse“, die Stadt der Rosen und Ruinen. Vor den mythologischen und historischen Hintergründen des Ostseeraumes entsteht so ein umfassendes Bild vom „Glück und Unglück einer Insel“.