Gottschalk von Limburg
Der Hofkaplan und Kanzleivorsteher Heinrichs IV. erklärt und verteidigt seine Dichtungen
Richard Antoni, Gottschalk von Limburg
Gottschalk von Limburg (auch: von Aachen) lebte in der zweiten Hälfte des XI. Jahrhunderts, war Mönch, danach Propst und am Ende seines Lebens wieder Mönch. Seit den 1070er Jahren war er immer wieder am Hof Heinrichs IV. tätig, war über Jahrzehnte einer der treuesten Helfer des Kaisers. Die von Gottschalk entworfenen und geschriebenen Urkunden und Briefe sind gründlich erforscht. Weit weniger bekannt ist ein anderer Bereich seiner Schriften: Gottschalk dichtete Sequenzen von so hoher Qualität, daß sie schon zu seinen Lebzeiten anderen bedeutenden Dichtern zugeschrieben wurden. Auch haben sich sechs Prosastücke (Opuscula) erhalten, in denen er seine Dichtungen erklärt und verteidigt. In diesem Band werden die Opuscula erstmals lateinisch und in deutscher Übersetzung vorgestellt. Von den 24 Sequenzen, die Gottschalk zugeschrieben werden, sind jene acht beigegeben, die inhaltlich mit den Opuscula in Verbindung stehen, ebenfalls im lateinischen Original und in deutscher Übertragung. Die Untersuchung seiner Texte ergab auch mehr Klarheit und neue Erkenntnisse über die Person Gottschalks.