Grabinschrift – eine Textsorte im Wandel
Eine diachrone Studie am deutschen epigrafischen Material 1780–2015
Jozef Jarosz
Diese Studie stellt eine diachrone korpusbasierte Auseinandersetzung mit der Textsorte Grabinschrift dar, die als Vertreter epigrafischer Texte ein Beispiel für eine Form der öffentlichen Kommunikation ist, die nicht mittels Massenmedien, sondern Inschriftenträger aus Naturstein, Metall, Holz usw. vermittelt wird. Die Arbeit setzt sich anhand 1380 authentischer monumental fixierter deutscher Grabinschriften aus 16 Friedhöfen in Sachsen mit den Wandelprozessen im Zeitraum 1780–2015 auf der textstrukturellen, stilistischen, pragmatischen, textsemiotischen u.a. Ebene auseinander. Durch die Anwendung eines zweistufigen Forschungsdesigns wird dem Leser ein detailliertes Bild einer facettenreichen Textsorte geliefert, die als Schnittstelle von sacrum und profanum, Leben und Tod, Diesseits und Jenseits, Vergangenheit und Zukunft gilt und ihr Status als Zeuge individueller und kollektiver Erinnerungskultur seit mehreren tausend Jahren bewahrt.