Granulometrische Anpassung von ZFSV zur Optimierung von Wurzelhemmung und thermischer Leitfähigkeit
Jana Simon
Der zeitweise fließfähige selbstverdichtende Verfüllbaustoff (ZFSV), der sogenannte Flüssigboden, stellt nicht nur einen Baustoff dar, der unterirdisch Medien spannungs- und hohlraumfrei einbettet, sondern der sich auch durch seine
vielfältigen Zustands- und Erscheinungsformen im Tiefbau auszeichnet. So kann ein ZFSV im Einbauzustand stark permeabel oder auch undurchlässig für Gase oder Flüssigkeiten ausgebildet sein oder mit relativ hohen oder niedrigen Dichten, Festigkeiten sowie Porositäten hergestellt werden. ZFSV werden im Zuge der Energiewende vermehrt als thermisch leitfähiges Bettungsmaterial bei den neuen „Stromautobahnen“ zur Umhüllung von Erdkabeln und in innerstädtischen Böden
als wurzelfester Verfüllbaustoff für eine ausgewogene Koexistenz von unterirdischer Infrastruktur und Stadtbäumen eingesetzt.
Derart vielfältige, charakteristische Eigenschaften und mannigfaltige Anwendungsbereiche werden durch eine optimale Abstimmung der Ausgangsstoffe: Bindemittel, Stabilisierer, Gesteinskörnungen und Wasser erreicht. Insbesondere die Materialität, Beschaffenheit und Zusammensetzung der Gesteinskörnung, welche dem ZFSV bei der Herstellung zu mehr als 70 M.-% zugesetzt wird und welche im Einbauzustand die Feststoffmatrix zu über 95 M.-% bildet, ergibt die maßgebliche „Stellschraube“ für sämtliche vorstehend genannten Baustoffeigenschaften.
In dieser Arbeit wird diesem entscheidenden Charakteristikum vertieft nachgegangen, um einerseits die granulometrischen Einflussgrößen herauszuarbeiten aber auch andererseits die maximale Gefügedichte (Packungsdichte) zu definieren. Die praxisrelevante Übertragung kann dabei insbesondere zu einem thermisch leitfähigen sowie zu einem wurzelhemmenden
Bettungsmaterial erfolgen, welches sich durch maximale Packungsdichten auszeichnet.