Grenzspiele
Theaterdidaktische Perspektiven auf Normen und Normbrüche im Drama und auf der Bühne
Florian Radvan, Anne Steiner
Den eigenen Umgang mit Normen in den Bereichen Drama und Theater wahrzuneh¬men und das Um-Spielen von Normativität zu erkennen, macht einen großen Reiz der Rezeption von Theaterstücken aus – und konstituiert einen wesentlichen Bestandteil der (theatralen) Rezeptionskompetenz. Sie stellt sich zwar nicht ohne Weiteres ein, kann aber erlernt werden. Dies zeigen die Beiträge in diesem Band, die die auf dem Symposion Deutschdidaktik 2014 begonnene Diskussion aufgreifen, fortführen und vertiefen. Sie nehmen dabei die didaktischen Implikationen der Normen und Normbrüche des Theaters aus unterschiedlichen Perspektiven in den Blick: Sie setzen sich mit Normen und Normbrüchen auseinander, die der Institution Theater inhärent sind, fokussieren thematische und sprachliche Normbrüche als Eigenschaften von Dramentexten und Normen der Einbindung von Theater und Drama in den Deutschunterricht. Schließlich gehen die Beiträge auch der Frage nach, wie das postdramatische Theater und sein Spiel mit Rezeptionsnormen für Schülerinnen und Schüler zugänglich gemacht werden können.