Gretchen und die Krönung
Johann Wolfgangs erste Liebe - eine fast authentische Geschichte aus dem Leben des jungen Goethe
Felix Heidenberger
April 1764: Im Dom zu Frankfurt wird der junge Erzherzog Joseph, Sohn von Kaiserin Maria Theresia, zum römischen König gekrönt. In der freien Reichsstadt am Main sind zu diesem Anlass regierende Fürsten und Herzöge, kirchliche und weltliche Würdenträger samtadligem Gefolge versammelt, aber auch viel fremdes Volk und manch‘ Gesindel. Der 15-jährige junge Poet Johann Wolfgang gerät arglos in die Fänge einer Gaunerbande, die es auf den Reichtum der versammelten hohen Herrschaften abgesehen hat. Verlockt durch einen blonden Unschuldsengel namens Gretchen wird er unbewusst zum Komplizen von Dieben, Fälschern und Betrügern. Verliebt und blind für die Gaunereien seiner vermeintlichen Freunde kommt der verträumte Jüngling auch noch in Verdacht, am Diebstahl von Diamanten aus dem Krönungsmantel des Königs beteiligt gewesen zu sein. Nur das hohe Ansehen seiner Familie rettet ihn schließlich vor der Verhaftung. Als ihm die Augen geöffnet werden, bricht für Johann Wolfgang eine Märchenwelt aus Poesie und Träumerei zusammen. Die Erinnerung an seine erste Liebesleidenschaft wird ihm jedoch unvergesslich bleiben und wird am Ende in seiner Faust-Dichtung noch einmal einen Namen finden: Gretchen.