Gröde
Phänomenologie eines Fleckens Erde
Christoph Geissmar
Die Hallig zeigt sich als ein Ort des überraschenden Wandels. Umgeben von der grauen Nordsee, ihren Stürmen, dem Nebel und den Gezeiten, ist das abgeschiedene Leben dort vor allem vom Wetter bestimmt. Ihm entsprechend erschließt sich das Eiland im Gehen. Das erlaubt den Blick auf viele Details. Die Bild-Text-Collagen des Buches verknüpfen Tiere, Deiche, einen Kirchenraum, den Funkmast, Sitzgelegenheiten, Türen, Uferbefestigungen oder Zäune mit spontanen Assoziationen, Erklärungen und Denkmustern. Sie sind in den Karten verortet, – man kann sie beim Spazieren finden. Auch imaginär. Nicht der Flaneur der Großstadt im ausgehenden 19. Jahrhundert ist das Vorbild des sinnlichen Besuchers dieses Fleckens Erde, sondern der auf sich allein gestellte, nachdenkliche Wanderer durch die vielfältige Halligwelt und ihrer Erscheinungen.