Großartige Tage
Kurzweilige Texte
Leonhard Föcher
Kafka und Borges, aber auch Mayröcker und Bachnann kommen einem in den Sinn, wenn man die Texte von Leonhard Föcher liest. Seine Geschichten und Gedichte tummeln sich im Grenzgebiet zwischen Realismus, Absurdität und Phantastik. Dabei treffen sie immer das authentisch Menschliche. Sie drehen sich um die Wahrnehmung des Daseins und zeigen, wie zerbrechlich die Realität ist. Der Mensch ist ein Reisender. Seine Ziele liegen im Vagen. Eine Frau, die ihre Seele beim Orgasmus ausniest, eine andere, die aus einem Rotweinfleck geboren wird und schließlich erfährt, dass Liebe und Leben auch für Unsterbliche nicht ewig dauert, ein Mann, der beim Zigarettenholen eine seltsame Begegnung hat, jemand, der in Rom seinen Doppelgänger trifft, der Tod, in der Gestalt einer alten Dame, der Mata Haris Hinrichtung verhindern will, sind Themen von Leonhard Föchers Texten. Alle diese Geschichten weisen auf eine magische Wirklichkeit hin, und geben aus einer neuen Perspektive Antworten auf die großen Fragen: Was ist der Mensch, was bewegt ihn und wie vermag er zu leben? In Leonhard Föchers Gedichten findet man die Orientierung am Ton der Expressionisten ebenso wie an übermütiger Nonsense-Lyrik oder an der absurd, provokativ und satirisch Manier von DADA-Gedichten. Er schafft eine Dichtung in Bildern am Rande des Sagbaren. Seine Texte glänzen mit überraschenden Wendungen und dichten Sprachbildern. Dabei verführt der Autor den Leser mit der Kraft seiner Sprache, die ihm Geheimnisse über Hoffnung, Liebe, Tod und Angst offenbart. Es sind wirklich großartige Texte, die süchtig nach mehr machen, und die in ihrer stilistischen Perfektion und Stimmigkeit ein Lesevergnügen der besonderen Art sind.