Haftungsdurchgriff auf die Muttergesellschaft der Versicherungs-AG
Dirk Looschelders, Lothar Michael, Richard Stefanik
Die Arbeit untersucht die Möglichkeit eines Haftungsdurchgriffs auf die Obergesellschaft des Versicherungskonzerns im Falle einer Tochterinsolvenz auf Grundlage des Versicherungsaufsichtsgesetzes (VAG). Anlass der Untersuchung ist die Neuordnung des Versicherungsaufsichtsrechts auf europäischer Ebene durch die Solvency-II-Richtlinie, deren Umsetzung zum 01.01.2016 erfolgt.
Das Werk gliedert in zwei Teile, nämlich einer Darstellung der Rechtslage vor und nach der Implementierung der Sekundärrechtsvorgaben. Zuvor wird die Möglichkeit eines Haftungsdurchgriffs auf Grundlage das zuletzt insbesondere durch die Rechtsprechung des Schweizerischen Bundesgerichts weiterentwickelten dogmatischen Konstrukt der Konzernvertrauenshaftung untersucht. Das Buch schließt mit einem praxisorientierten Annex, in dem die aufsichtsrechtliche Zulässigkeit der Zugrundelegung der Default Put Option bzw. Limited Liability Put Option bei der Berechnung der Gruppensolvenzkapitalanforderungen unter dem Regime der Solvency-II-Richtlinie überprüft wird.
Im Übrigen befasst sich der Autor mit den übergeordneten Zwecken des VAG, den dogmatischen Grundlagen des aktienrechtlichen Trennungsprinzips und dessen Durchbrechung sowie den Neuerungen im Aufsichtsrecht durch die Umsetzung der Solvency-II-Richtlinie, insbesondere im Bereich der Aufsicht über die Inhaber bedeutender Beteiligungen und Holdinggesellschaften.
Das Buch richtet sich vornehmlich an Versicherungsunternehmen, Versicherungsaufsichtsbehörden und die versicherungsrechtliche Rechtsberatung.