Hamburgerinnen, die lesen, sind gefährlich
Thomas Bleitner
Hanseatische Noblesse, norddeutsche Zurückhaltung und großbürgerliche Vornehmheit – das war lange Zeit fast alles, was man über Hamburgs Frauen zu sagen wusste. Dass viele der ach so braven Hansefrauen aber aufmüpfig, intellektuell unabhängig, zielstrebig und erfolgreich waren, ist weniger bekannt. Doch Verlegerinnen, Künstlerinnen, Journalistinnen, Wissenschaftlerinnen und viele andere kluge Frauen an der Alster zeigten sich seit jeher selbstbewusst und bewiesen mit ihrer Weitsicht, ihrem Mut und ihrer Begabung immer wieder, dass sie Herausforderungen annahmen, Ärgernisse provozierten und – ebenso wie die Männer – große Erfolge für sich reklamieren konnten.