Handbuch Krankenhaus-Rechnungswesen
Grundlagen - Verfahren - Anwendungen
Siegfried Eichhorn
Die ersten Ansatzpunkte betriebswirtschaftlicher Überlegungen im Krankenhaus finden sich auf dem Gebiet des Rechnungswesens. Das Interesse der Krankenhäuser an den Er gebnissen ihrer Aufzeichnungen und Registrierungen zahlenmäßig erfaßbarer Vorgänge bestand aber nicht primär darin, Entscheidungsgrundlagen zu gewinnen, sondern vielmehr an einer Kontrolle der Geldbewegungen im weitesten Sinne des Wortes. Welche Ausgaben hat das Krankenhaus verursacht und welche Einnahmen sind erzielt worden, das war ur sprünglich die alleinige Fragestellung, die im Krankenhaus an die Aufzeichnungen des Rechnungswesens gestellt wurden. Ergänzend kamen im Laufe der Zeit hinzu Registrierun gen über die Ansprüche gegenüber den Patienten oder den Krankenkassen, über den Wa renverkehr und über die Vermögensänderungen. Die Notwendigkeit, für die Pflegesatzge staltung die Selbstkosten zu ermitteln und für die Durchleuchtung des betrieblichen Ge schehens die Kosten unter Kontrolle zu bringen, führten zu einem weiteren Ausbau des Rechnungswesens in Richtung auf eine Betriebsabrechnung und Selbstkostenrechnung. Überlegungen, die Ergebnisse des Rechnungswesens bewußt als Grundlage betrieblicher Entscheidungen zu nutzen und das Rechnungswesen im Hinblick auf eine Optimierung der Entscheidungsprozesse weiter auszubauen, wurden, von einigen Ausnahmen abgese hen, erst in der jüngeren Vergangenheit angestellt. Im Vergleich zu anderen Wirtschafts zweigen begann man im Krankenhaus recht spät, auch innerbetriebliche Vorgänge nicht finanzieller Art zu registrieren. Dabei ging man allmählich immer mehr in die Einzelheiten des Betriebsablaufes, zuerst im Bereich der Verwaltung, Versorgung und Beschaffung, dann auch im Bereich der Pflege und erst in allerletzter Zeit in den Bereichen Diagnostik und Therapie.