Handlungsbefähigung und Zugehörigkeit junger Menschen
Thema 1 der SPI-Schriftenreihe
Renate Höfer, Florian Straus
Die stationäre Erziehungshilfe soll Mädchen und Jungen auf ein eigenständiges Leben vorbereiten. Was aber befähigt junge, benachteiligte Menschen, ihr Leben in die Hand zu nehmen und den Übergang sowie riskante Lebenslagen zu bewältigen und wie können pädagogische Fachkräfte sie dabei unterstützen? Das Institut für Praxisforschung und Projektberatung (IPP) hat dazu Jugendliche, die in SOS-Kinderdorffamilien oder -Wohngruppen leben, und deren Bezugsbetreuerinnen und -betreuer befragt. In diesem Band stellen Florian Straus und Renate Höfer Teilergebnisse daraus vor. Ausführlich erörtern sie das Konzept „Handlungsbefähigung“ und stellen fest: Handlungsbefähigung lässt sich fördern, und dies sollte auch Ziel der Kinder- und Jugendhilfe sein. Es ist zu vermuten, dass Jugendliche, die ein hohes Maß an Handlungsbefähigung entwickeln konnten, im Erwachsenenleben besser zurechtkommen werden. Allerdings zeigt sich, dass nicht alle betreuten Mädchen und Jungen die Entwicklungsmöglichkeiten im Kinderdorf in gleichem Maße für sich nutzen können. Dabei scheint eine wesentliche Rolle zu spielen, wie sie sich zwischen ihrer Herkunftsfamilie und dem Lebensort Kinderdorffamilie oder Wohngruppe verorten können. Wo sehen fremduntergebrachte Jugendliche ihr Zuhause? Straus und Höfer haben fünf Typen von „Zugehörigkeitskonstruktionen“ ausgemacht und Bezüge zur Handlungsbefähigung herausgearbeitet.