Hans-Busso von Busse Baukunst – Gelebte Standpunkte
Eva-Maria Barkhofen
Die Baukunst wurde für Hans-Busso von Busse (1930–2009) zur bildhaften Transformation von Lebenserfahrungen und Werten, die nach seiner Ansicht in keinem Medium direkter übermittelt werden können als in der Zeichnung. ‚Zeichnen bedeutet sehen, bedeutet Aneignung der Natur, der Welt‘, so lautete einer seiner Grundsätze. Architektonisches Entwickeln begann bei ihm mit dem Sehen, mit der Fähigkeit, die dingliche Umwelt wahrzunehmen und zu erleben.
In diesem Band steht nicht die Arbeit des Architekten im Vordergrund, sondern der Zeichner, der Beobachter und sein leidenschaftlicher Genuss an der Wahrnehmung von Raum, Architektur und Landschaft. Auf seinen Reisen hat er das Gesehene festgehalten und in eine Vielzahl von kleinformatigen Aquarellen fließen lassen. Er liebte Italien und die Alpen, er besuchte die Lofoten und die Fiji-Inseln, Bali, Abu Simbel in Ägypten und die USA. Seine Motive, die er auch aus Rom, Venedig, Florenz oder Prag mitgenommen hat, erinnern an Skizzen, die Künstler seit der Barockzeit von ihren Studienreisen mit nach Hause brachten. Weil Wort und Abbild aus seiner Sicht untrennbar miteinander verwoben sind, wünschte er sich in diesem Buch neben die Aquarelle Auszüge aus seinen Grundsatztexten über das Universum Bauen gestellt.