Hat Jesus gelebt?
Arthur Drews, Lothar Geis, Elke Gensler
ALV-Band 6
Hierbei handelt es sich um ein Reprint der 1928 verlegten Schrift. Um Arthur Drews verstehen zu können, muß man den philosophischen Grundgedanken seines Lehrers, Eduard von Hartmann, erfaßt haben. Dieser drückt sich im Glauben an eine zweckvolle Entwicklung des Weltgeschehens aus einem unbewußten Urgrund aus. In seinem Hauptwerk, der „Philosophie des Unbewußten“, zeigt Hartmann auf, daß sich bedeutende Philosophen und auch Dichter mit diesem Urgrund, den er „das Unbewußte“ nennt, beschäftigt haben. Hartmann erkennt als Träger des Weltprozesses eine unbewußte Intelligenz, deren Ziel es ist, die aus einem blinden Willen geborene Welt zu erlösen. Im Menschen kommt der unbewußte Geist zum Bewußtsein. Drews sieht in diesem Gedankengang den Kern seines freireligiösen Weltbildes, wie im Kapitel „Jesusleugnung und Religion“ der vorliegenden Schrift deutlich wird. Dieses Unbewußte, diese Intelligenz oder Kraft, dieses Bewegende im immerwährenden „Stirb und Werde“, der fortwährende Drang zur Weiterentwicklung in der Evolution von Materie und Leben wird von Drews bewußt als „Gott“ bezeichnet.