Haydns Londoner Symphonien
Entstehung - Deutung - Wirkung
Renate Ulm
„Meine Sprache versteht man durch die ganze Welt“, soll Joseph Haydn gesagt haben, nachdem Mozart ihm gegenüber zur anstehenden London-Reise seine Bedenken geäußert habe, er spreche doch kein Englisch. Haydn dagegen vertraute auf seine Tonsprache und auf seine Kompositionskunst. Er behielt Recht. Denn während seiner beiden London-Aufenthalte erlebte er seine größten Erfolge und verdiente so gut wie noch nie in seinem Leben.
Das Buch widmet sich den Londoner Symphonien, jenen zwölf Werken, die in London erstmals aufgeführt und größtenteils dort komponiert wurden. Jedes Kapitel zu den einzelnen Symphonien enthält eine eingehende, allgemein verständliche Werkbesprechung, Dokumente zur Entstehung und zur Aufführung, einen Essay zu einem übergreifenden Thema (etwa Haydns Beziehungen zu Beethoven, Mozart und zu den Frauen oder zum Humor in Haydns Symphonien) und biographische Notizen. Den Anstoß zu diesem Buch gab der Dirigent Mariss Jansons, der die Londoner Symphonien hoch schätzt und sie im Repertoire des Symphonieorchesters des Bayerischen Rundfunks verankern wird; denn mit Haydns Werken können Klarheit, Durchsichtigkeit und Piano-Kultur eines Orchesters in höchstem Maße gefördert werden – alles Tugenden, die ein weltweit beachtetes Orchester auszeichnen.
Die Herausgeberin Renate Ulm
(*1957) studierte Klavier sowie Musik- und Theaterwissenschaften an der Ludwig-Maximilians- Universität in München und arbeitet als Redakteurin im Programmbereich Bayern 4 Klassik