Herr Cogito im Garten. Zbigniew Herbert
Andreas Lawaty, Piotr Przybyła, Marek Zybura
Die polnische Literatur spielte eine außerordentliche Rolle in der deutsch-polnischen Versöhnung nach dem Zweiten Weltkrieg, indem sie – übersetzt – zur Wahrnehmung Polens als europäische Kulturnation in Deutschland beigetragen und sich selbst mit der deutschen Kultur und Geschichte auseinandergesetzt hatte. Zbigniew Herbert gehört zu den ausgeprägt europäischen Dichtern Polens, die in einen zutiefst moralischen, und nicht nur politischen Konflikt mit dem kommunistischen System gerieten. In Deutschland wurde er auch als eine solche europäische und moralische Stimme rezipiert.
Der vorliegende Konferenzband geht zurück auf ein internationales Herbert-Symposium, das im Oktober 2016 vom Willy Brandt Zentrum für Deutschland- und Europastudien in Breslau organisiert wurde und setzt sich mit dem dichterischen Werk, auch seinen politischen Implikationen, und der Rezeption Herberts vor allem im deutschsprachigen Raum auseinander. Er versammelt Studien deutscher, schweizerischer und österreichischer Slavisten, Germanisten, Übersetzer und Schriftsteller sowie polnischer Germanisten.
Der Band steht in der Tradition mehrerer durch das Deutsche Polen-Institut Darmstadt, das Nordost-Institut Lüneburg und das Willy Brandt Zentrum für Deutschland- und Europastudien der Universität Wrocław veranstalteter Konferenzen, die zentralen Persönlichkeiten polnischer Literatur im deutsch-polnischen Kontext gewidmet waren: Aleksander Wat (2002), Tadeusz Różewicz (2003), Witold Gombrowicz (2006), Józef Mackiewicz (2012; s. Studia Brandtiana 4) und Czesław Miłosz (2013, s. Studia Brandtiana 8).