Hilfe kommt vielleicht aus Biberbrugg
Rolf Hörler, Hansjörg Schertenleib
„Rolf Hörler ist“, wie es Egon Wilhelm einmal gesagt hat, „ein Mensch der Tradition, der Form, der Ordnung.“ Aber gleichzeitig scheut er sich nicht, in spontanem Aufruhr den Augenblick ins Gedicht umzusetzen. Die hier vorliegenden Gedichte von Rolf Hörler sind sowohl an „Abenden fern aller Geschwätzigkeit“, wie auch in Wirtschaften, Bahnhöfen, auf Reisen und Fahrten entstanden. Und immer wieder, weit mehr noch als in früheren Texten, kommt darin die Auseinandersetzung mit der Vergänglichkeit zu Wort. Wir sind nicht verloren, solange wir leben, und „Hilfe kommt vielleicht“ wirklich „aus Biberbrugg“. So sind Hörlers Gedichte Aufrufe, leise, aber bestimmte, die uns verbleibende Zeit zu nutzen. Auf die naive Missachtung dieser Forderung reagiert Hörler denn auch zeitweise mit der Aggressivität des Selbst-Bedrohten: „Begreift es endlich, was es heisst, wenn einer sagt: Ich bin.“