Hilfeschrei der Jugend
Schicksalswege zwischen Nordafrika und Mitteleuropa
Mohamed El Mouaddab
Das Alltagsleben in Tunesien ist eine Herausforderung für junge und alte Menschen, vor allem für diejenigen, die arm geboren werden und arm sterben. Mohamed El Mouaddab wuchs in einem Dorf nahe der Stadt Kelibia auf, etwa 100 km entfernt von Tunis. Seine Erinnerungen an eine unbeschwerte Kindheit stehen nur scheinbar im Widerspruch zu einer harten Lebensrealität, in der er sich schon im Knabenalter an der Nahrungsmittelbeschaffung für die neunköpfige Familie beteiligt. Mit 18 Jahren verlässt Mohamed El Mouaddab seine Heimat für immer, tritt das Abenteuer Europa an und landet in Deutschland. Die Probleme in diesem vielversprechenden Land sind subtilerer Natur und liegen verborgen unter einer glänzenden Oberfläche.
Sein eigenes Schicksal und das Schicksal vieler Jugendlicher schildert Mohamed El Mouaddab mit einer Erzählkunst von entwaffnender Offenheit. Dies ist die Schilderung eines erstaunlichen Lebenswegs, ein Buch über Freundschaft und Treue, über Abschied und Neuanfang – und ein Hilfeschrei der Jugend.
Mohamed El Mouaddab ist 60 Jahre alt und stolzer Familienvater von sechs Kindern. Er lebt in Frankfurt am Main, seit er im Jahr 1970 wegen der Armut in Tunesien und dem plötzlichen Tod seines Vaters seine Heimat verlassen mußte, um in der Fremde Geld zu verdienen und seine Familie in Tunesien zu unterstützen. Dem täglichen Broterwerb – bald auch für die eigene Familie in Deutschland – fiel der Traum eines Sport-Studiums zum Opfer. Doch hat sich Mohamed El Mouaddab immer sehr engagiert mit den Problemen nachwachsender Generationen auseinandergesetzt, dies ist ihm ein tief empfundenes Herzensanliegen.