Hirngespinste
Roman
Bernlef, Maria Csollany
Die Geschichte spielt in einer kleinen Stadt in der Nähe von Boston im Winter. Maarten Klein ist Rentner und lebt dort mit seiner Frau Vera, die Kinder sind längst aus dem Haus. Seit einiger Zeit fühlt Maarten sich ständig müde, außerdem hat er Aussetzer, die er als Alterszipperlein abtut: Ein Lapsus hier, eine Verwechslung da, zunächst nichts wirklich Schlimmes, Dinge die er dennoch vor seiner Frau zu verbergen sucht. Und dann beobachtet er an sich selbst viel gravierendere Phänomene, deren er zusehends nicht mehr Herr wird: »Was steckt da drin in meinem Körper, was braut sich da zusammen?«, fragt er sich.
Der literarische Coup des Autors besteht darin, die krankheitsbedingten Veränderungen aus der Innensicht des Betroffenen zu schildern und damit die Erfahrungswelt eines Alzheimerkranken lebendig werden zu lassen.
»Das macht ›Hirngespinste‹, in dem die Ich-Figur nach und nach in der dritten Person Singular, er, zu sprechen beginnt, zu dem eindringlichsten Buch über Verfall, das ich kenne.« (Pieter Steinz)