Hirschtränen
Kriminalroman
Stefanie Elisabeth Auffanger
Seit Menschengedenken finden in der alpenländischen Volksheilkunde vielerlei Bestandteile von heimischen Wildtieren Anwendung. Unter anderem auch HIRSCHTRÄNEN. Darunter versteht man das Augensekret des Hirsches, das sich in der Augengrube des Wildtieres sammelt. HIRSCHTRÄNEN sehen wie rote Wachsklümpchen aus und sind von Härchen verklebt. In getrockneter und pulverisierter Form sollen sie eine schweißtreibende Wirkung besitzen – und aufgrund dieser Wirkung – den Körper von Schwachheiten befreien.
Godl Gaisberger lebt in Bad Ischl und gilt als eine Art alpenländischer Medizinmann. Er verkauft auf den Wochenmärkten im Inneren Salzkammergut HIRSCHTRÄNEN sowie andere Tierarzneien und Pflanzenpräparate. Das Erscheinungsbild von Godl Gaisberger erinnert an einen Neandertaler, der sich aus unerfindlichen Gründen in das einundzwanzigste Jahrhundert verirrt hat.
Als aus dem Mondsee eine Wasserleiche gefischt wird, gerät Godl Gaisberger ins Visier der Kriminalinspektorin Marina Pascale. Die resolute Ermittlerin bringt das Leben des Marktfahrers gehörig durcheinander, da er mit dem Opfer in Kontakt gestanden hat …