Hitlers «völkische Vorkämpfer»
Die Entwicklung nationalsozialistischer Kultur- und Rassenpolitik in der Baum-Frick-Regierung 1930–1931
Alexandra Esche
Am 23. Januar 1930, drei Jahre vor der sogenannten Machtergreifung, trat in Thüringen die erste Landesregierung mit nationalsozialistischer Beteiligung zusammen. Die Autorin wirft erstmals einen Blick hinter die Kulissen der Baum-Frick-Regierung und offenbart ihre eigentlichen Entscheidungsträger: die fünf «völkischen Vorkämpfer» Adolf Bartels, Max Robert Gerstenhauer, Hans F. K. Günther, Paul Schultze-Naumburg und Hans Severus Ziegler. Es waren ihre im Deutschbund, dem Saalecker Kreis und dem Kampfbund für deutsche Kultur ausgearbeiteten Konzepte, die in Thüringen zum Einsatz kamen. Die Baum-Frick-Regierung entwickelte sich durch ihren Einfluss zu einem Ort völkisch-nationalsozialistischer Zusammenarbeit, von dem aus die nationalsozialistische Kultur- und Rassenpolitik ihren Anfang nahm.