Hölderlin in Lauffen am Neckar
Eva Ehrenfeld
In welchem Haus Friedrich Hölderlin am 20. März 1770 in Lauffen am Neckar zur Welt kam, lässt sich nicht mit Gewissheit sagen. Als er geboren wurde, verwaltete sein Vater das Kloster und bewohnte mit seiner Familie das Amtshaus, das allerdings 1918/19 abgerissen wurde. Die Empörung war groß, denn man hielt es für das Geburtshaus des Dichters. Erst 1970 wurde im Lauffener Stadtarchiv entdeckt, dass die Familie in unmittelbarer Nachbarschaft des Klosterareals auch ein Privathaus besaß, in dem der Dichter ebenso gut geboren sein konnte. Dieses Haus wurde zum Jubiläumsjahr 2020 als Hölderlinhaus, zugleich Museum und kulturelles Zentrum, der Öffentlichkeit übergeben. Das Heft beleuchtet Hölderlins Spuren in jener Stadt, die er 1774, zwei Jahre nach dem plötzlichen Tod des Vaters und der Wiederheirat der Mutter, verließ: von der Taufkirche über Denkmäler und Gedenkfeiern bis hin zu den beiden Hölderlinhäusern und ihrer Geschichte.