Honorierungssystem für Apotheken
Anforderungen aus volkswirtschaftlicher, gesundheitsökonomischer und juristischer Perspektive
Cosima Bauer, Heinz-Uwe Dettling, Uwe May
Leitplanken für ein neues Honorierungssystem
„98 % der Befragten erklärten, es sei ihnen wichtig bzw. sehr wichtig, im Krankheitsfall eine Apotheke in erreichbarer Nähe zu wissen.“ Gesellschaft für Konsumforschung
Doch wie lange ist die flächendeckende Versorgung in dieser Form noch garantiert? Die abnehmende Zahl der Apotheken und die vielen Apotheken ohne angemessenen Gewinn offenbaren die dringende Notwendigkeit das Honorierungssystem zu überarbeiten. Die Politikwissenschaftlerin Cosima Bauer, der Gesundheitsökonom Prof. Dr. Uwe May und der Jurist Dr. Heinz-Uwe Dettling setzten sich kritisch mit den, im sogenannten Honorargutachten des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie vorgesehenen Vorschlägen auseinander, die im Ergebnis auf eine Kürzung des Apothekenhonorars in Höhe von rund 1,1 Milliarden Euro hinauslaufen.
Konstruktiv schauen sie interdisziplinär unter anderem auf folgende Fragen:
Brauchen wir einen Unterstützungsfonds für existenzgefährdete und für die flächendeckende Versorgung notwendige Apotheken?
Ist der GKV-Rabatt noch zeitgemäß? Wären Infrastruktur-Boni für Patienten und Krankenkassen bei Abgabe in der Apotheke vor Ort nicht besser?
Ist die Quersubventionierung der Beratung bei der Abgabe von OTC-Präparaten durch Zuschläge bei Rx-Präparaten sinnvoll?
In ihrem Gutachten stellen die Autoren Leitplanken auf, innerhalb derer sich die Diskussion über die Honorierung der Apotheken bewegen muss, um die niederschwellige zeit- und wohnortnahe Versorgung der gesamten Bevölkerung auch in Zukunft zu gewährleisten.