Hüter der Freude
Mit einer Einleitung, Erläuterungen und einem Leppin-Prag-Führer
Markus R Bauer, Julia Hadwiger, Dierk O Hoffmann, Paul Leppin, Rolf A Schmidt
„Hüter der Freude“, 1918 erschienen, sollte Leppins letzte Romanveröffentlichung zu Lebzeiten bleiben. Gustav Meyrink, Altmeister der Satire und Autor des weltberühmten Romans „Der Golem“ (1914), schrieb seinem Freund Paul Leppin nach der Lektüre des kleinen Bändchens „Hüter der Freude“ am 18. Februar 1918: „Ich habe Ihren Roman (besten Dank für das schöne Buch) geradezu mit Begeisterung gelesen. […] Das Buch (nur der Titel gefällt mir nicht recht) war für mich ein seltener Genuss; ohne Schmeichelei: es ist ein Meisterwerk allerersten Ranges.“
Paul Leppin bannte als Troubadour des alten Prag die unheimliche Atmosphäre dieser Zeit des Umbruchs, des Wechsels vom mystischen Alt-Prag zur modernen Metropole des technischen Zeitalters in seinem „Hüter der Freude“. Er zeichnet das tägliche Geschehen nach, beschreibt bis ins Detail seine Umwelt, schildert die Erfahrungen, die er gesammelt, die Gerüchte, die er vernommen hat. Mit einer verblüffenden Selbstverständlichkeit erzählt er alle Schamlosigkeiten und Cochonnerien des Literaten-Cafés: geistreich, boshaft, von Herzen unanständig und mit souveränem Erfassen der grotesken Komik unmöglicher Situationen.