«Ich bin, was man will»: Werte und Normen in Johann Michael Moscheroschs «Gesichten Philanders von Sittewald»
Claudia Bubenik
Werte und Normen sind ein konstitutiver Faktor in der satirischen Literatur der Frühen Neuzeit. Diese Studie analysiert die Wert- und Normvermittlung in einem der meistgelesenen Werke des 17. Jahrhunderts. Neben der Fragestellung nach kulturellen, personalen, gesellschaftlichen und religiösen Werten und Normen konzentriert sich die Untersuchung – ausgehend von Bachtins Polyphoniebegriff – auf die figurale Konzeption der Wertvermittlung in den . Dabei ergeben sich vielschichtige Deutungsvarianten, die ein Konglomerat unterschiedlicher Werte- und Normkodierungen nachweisen. Die menippeisch konnotierte Unkonventionalität des Werks, die polyphone Stimmen- und Meinungsvielfalt sowie die Aufhebung von Fiktions- und Realitätsgrenzen in Gestalt des Autors und Erzählers korrelieren hierbei mit dem dichten Geflecht von Wert- und Normbezügen in den.