In den Menschen lesen
150 Maximen über Tugend und Laster
Francois La Rochefoucauld, Julius Schmidt, Harald Wentzlaff-Eggebert
»Ich biete hier dem Publikum … ein Porträt des menschlichen Herzens. Es ist dem Schicksal ausgesetzt, nicht jedermann zu gefallen, denn man wird finden, dass es allzu ähnlich sei oder nicht genug schmeichle.« Mit diesen Worten leitete La Rochefoucauld 1665 die erste Auflage seiner »Maximen« ein, wohl wissend, wie genau seine kurzen Betrachtungen die Natur des Menschen trafen. Bis heute gilt La Rochefoucauld als der bedeutendste französische Moralist. In seinen »Maximen« spürt er den Motiven menschlichen Handelns nach und demaskiert die Tugendhaftigkeit als schönen Schein. Die hier vorliegende Auswahl stellt 150 der pointierten, meist pessimistischen, oft sarkastischen Texte vor. Sie behandeln Laster und Launen, Charakter und Welt, Herz und Verstand, die Frauen und die Eigenliebe. Der Band wird durch ein Vorwort zu Leben und Werk La Rochefoucaulds ergänzt.