In Glücksmomenten bin ich weder jung noch alt
Zwölf Porträts von Menschen nach der Lebensmitte
Claude Weill
Muss man 80 oder 90 werden, um – im Angesicht des Todes – sein Leben reflektieren zu können? Claude Weill, der Autor von In Glücksmomenten bin ich weder jung noch alt, teilt diese Meinung nicht. Bereits mit 55, 60 oder 65 kann ein kritisch-liebevoller Blick aufs eigene Leben helfen zu erkennen, was einem im Leben wirklich wichtig war und weiterhin wichtig sein wird. Der 1950 geborene Autor wollte wissen, wie Menschen, die ihm nahestehen, ihr Älterwerden erleben. Er hat dazu einen Katalog von Fragen über den Sinn des Lebens nach der Lebensmitte zusammengestellt und sie Freunden, Freundinnen und Bekannten vorgelegt. Fragen, die es in sich haben. Etwa: Bin ich zufrieden mit meinem Leben? Was ist aus meinen Träumen und Visionen geworden? Wie bin ich mit Krisen im Leben umgegangen? Was möchte ich noch in den kommenden Jahren – und habe ich die Ressourcen dazu? Woran merke ich, dass ich älter werde? Wie gehe ich mit dem Älterwerden um? Habe ich mir schon Gedanken über meinen Tod gemacht? Die ehrlichen und tief gehenden mündlichen oder schriftlichen Antworten der Befragten zeigen, wie höchst unterschiedlich Menschen nach der Lebensmitte mit ihrem Älterwerden umgehen. In ihrer Mannigfaltigkeit machen die Antworten deutlich, dass es keine allgemeingültigen Rezepte für den Umgang mit dem eigenen Älterwerden gibt. Alle Porträtierten jedoch verbindet, dass sie sich bewusst mit ihrem Älterwerden auseinandersetzen. Sie machen dabei die Erfahrung, dass das ›In-die-Jahre-kommen‹ neben den gesundheitlichen Einschränkungen, die es mit sich bringen kann, immer auch neue Freiheiten und Möglichkeiten eröffnet.