Individuelle Förderung
Begriff Modell und schulische Praxis
Tina Erhardt
Individueller Förderung kommt in der anhaltenden Strukturdebatte um
Schulartengliederung und den Ausbau der Ganztagsschulen in Deutschland
eine zentrale Bedeutung zu. Doch der Passus ist auch nach Jahren intensiver
Diskussion noch immer uneinheitlich definiert und gebraucht. In der schulpädagogischen
Literatur finden sich darüber hinaus nur wenige Studien, die
Individuelle Förderung explizit in den Blick nehmen.
Neben einer Klärung der Terminologie sowie dem Entwurf eines Wirkmodells
Individueller Förderung werden daher in der vorliegenden Arbeit Ergebnisse
einer großen quantitativen Studie zur Individuellen Förderung in der Sekundarstufe
I vorgestellt (Lehrstuhl für Schulpädagogik der Friedrich-Alexander-
Universität Erlangen-Nürnberg, Prof. Dr. Bernd Nussinger, Frühjahr 2009,
n=3903), für die Schüler, Eltern, Lehrkräfte und Schulleiter an Hauptschulen,
Realschulen und Gymnasien befragt wurden. Zudem wurden gebundene und
offene Ganztagsform sowie Halbtagsschule unterschieden.
Die Untersuchung liefert aussagekräftige Hinweise zur Umsetzung Individueller
Förderung innerhalb und außerhalb des Unterrichts. Sie zeigt, wie die
Befragten Individuelle Förderung in ihrer Schulart und Schulform bewerten,
welche Faktoren für das Gelingen verantwortlich sind und wo Ansatzpunkte
für die weitere Entwicklung liegen.