Innovative Erhebungsmethoden
Astrid Kaiser
Die Forschungsmethodik ist mit der Entwicklung neuer Fragestellungen im Fluss. In diesem Buch werden einige ausgewählte neue erhebungsmethodische Ansätze aus dem Oldenburger Forschungsprogramm Didaktische Rekonstruktion und nahestehender Projekte vorgestellt, bei denen die Fragestellung der Untersuchung dazu führte, ein neues erhebungsmethodisches Instrumentarium zu entwickeln.
Dabei wurden in klassische Instrumentarien wie Interviews Elemente didaktischer oder ästhetischer Provenienz integriert. Auf diese Weise wurden verschiedene Neuakzentuierungen traditioneller Untersuchungsmethoden, Neukontextuierungen und Neukombinationen von Instrumenten entwickelt, die so bislang noch nicht in der forschungsmethodischen Literatur sichtbar geworden sind. Die in diesen Rekonstruktionsprogrammen entwickelten Forschungsfragestellungen sind immer auf eine bestimmte inhaltliche Kontextualisierung bezogen. Dem entspricht es, Erhebungsmethoden zu konstruieren, die mit der Kontextualität und Konkretion des Forschungsgegenstandes enger korrespondieren. Die so gewonnenen Forschungsmethoden sind keine statischen Produkte, sondern Ausdruck eines Prozesses und einer Suchbewegung nach neuen Untersuchungswegen. Sie sollen Anregungen sein, für kommende Forschungsfragestellungen neue Erhebungsdesigns weiterzuentwickeln.
In diesem Buch werden vier Typologien innovativer Erhebungsmethodikansätze vorgestellt:
1. Diagnostische Lernarrangements
2. Didaktische Elemente als Forschungsimpulse
3. Adaption ästhetischer Elemente
4. Spezielle Methodenkombinationen und –adaptionen
Da Methoden immer von der Fragestellung abhängig sind, werden diese hier nicht lehrbuchhaft isoliert dargestellt, sondern im Kontext der jeweiligen Untersuchung. So wird deutlich, dass die Innovationen bei der Erhebungsmethodik von der Fragestellung, der Altersstufe der untersuchten Personen und dem Gegenstand der Forschung abhängig entwickelt werden müssen.