Intellektuelle in Lateinamerika
und ihre Rolle während der Mexikanischen Revolution
Carlo Klauth
Poet, Revolutionär, Botschafter: die Rolle des lateinamerikanischen Intellektuellen ist vielgestaltig und wird gelegentlich öffentlich verklärt. Da bis dato jedoch keine vollständige Geschichte dieses Gesellschaftstypen vorliegt, macht es sich diese Untersuchung zur Aufgabe, das Verständnis der Intellektuellen in Lateinamerika näher zu analysieren. Ausgehend von der Dreyfus-Affäre anno 1894 wird zunächst ein disziplinübergreifender Überblick über die wichtigsten Theorien Forschungsdiskurses gegeben. Das Spannungsverhältnis zwischen Bendas distanzierten und Gramscis organischen Intellektuellen bestimmt hierbei die Debatten. Im Kontext der Mexikanischen Revolution wird daran anschließend die Entwicklung von Intellektuellen wie z.B. Alfonso Reyes oder José Vasconcelos exemplarisch untersucht. Im Vordergrund steht hierbei die Frage, wie sich unter dem Druck politischer Umbrüche ihr Selbstverständnis und ihr Verhältnis zur Macht verändert.