Interkristalline Korrosion bei bleifreien, entzinkungsbeständigen Kupfer-Zink Legierungen
Martin Haake
Hygienisch einwandfreies Trinkwasser ist ein hohes Gut. Aus diesem Grund wird die Beschaffenheit des Trinkwassers europaweit sehr streng durch die EU- Richtlinie 98/83/EG geregelt. Zur Verbesserung der Wasserqualität wurden diese Regelungen in Vergangenheit stetig überarbeitet und verschärft. Dabei sind auch die Gehalte, der im Trinkwasser erlaubten Schwermetalle wie z.B. Blei, angepasst worden. Als eine Lösung für die neuen Anforderungen wurde unter anderem der bleifreie, entzinkungsbeständige Werkstoff CuZn38As entwickelt.
Dieser basiert auf dem bisherigen „Arbeitspferd“ CuZn36Pb2As. Der Werkstoff weist allerdings in seltenen, unter bisher nicht aufgeklärten Umständen interkristalline Korrosion auf. Die Intention der vorliegenden Arbeit war es diesen Mechanismus näher zu beleuchten und mögliche Vermeidungsstrategien für den neuen Werkstoff CuZn38As zu definieren.
Grundsätzlich werden bei entzinkungsbeständigen Messinglegierungen verschiedene Modelle zur Entstehung von Interkristallinen Korrosion diskutiert. Neben der klassischen Entzinkung, sind dies unter anderem mögliche Ausscheidungen von inhibierenden Legierungselementen oder anodische Korngrenzbereiche. In der theoretischen Ausarbeitung konnte vor allem für den Fall des Überschusses an inhibierenden Legierungselementen keine logische Erklärung für interkristalline Korrosion gefunden werden.
Um das komplexe System besser zu verstehen, erfolgten verschiedenste Untersuchungen. Im Vordergrund stand dabei vor allem die Frage, ob die Korrosion durch die der Existenz von anodischen Korngrenzen oder auf Basis einer interkristallinen, diskontinuierlichen Spannungsrisskorrosion ausgelöst wird. Aufgrund der vorliegenden Ergebnisse ließen sich anschließend auch Abhilfemaßnahmen zur Vermeidung des Angriffes beim Werkstoff CuZn38As definieren.