Internationalisierungsstrategien von Kreditinstituten
25. Symposium am 6. Juni 2002 im Hause der DZ Bank AG Deutsche Zentral-Genossenschaftsbank, Frankfurt am Main
Thorsten Beckers, Institut für bankhistorische Forschung e.V.
Die weltweite Vernetzung der Finanzsysteme ist keine grundsätzlich neue Entwicklung der letzten drei Dekaden. Schon vor dem Ersten Weltkrieg war der Prozeß der Internationalisierung weit fortgeschritten, als zahlreiche europäische Banken ein Netz von Korrespondenzbanken, Repräsentanzen und Auslandsniederlassungen innerhalb eines liberalen internationalen Finanzsystems unterhielten.
Die beiden Weltkriege und die weitreichenden Kriegsfolgen beeinträchtigten diese grenzüberschreitenden Aktivitäten der Banken – besonders auf deutscher Seite – erheblich: Erst in den 1970er Jahren erlangte die Internationalität der deutschen Kreditwirtschaft wieder den Grad, der schon vor dem Ersten Weltkrieg erreicht worden war.
Der Aufstieg des Investmentbanking und die rasante Fortentwicklung der Informationstechnologien forcierten dann den Prozeß der Internationalisierung, der nun globale Formen annahm.
Die Beiträge des Bandes beschäftigen sich u.a. mit den Motiven und Strategien für Auslandsengagements von Banken, mit den Ergebnissen der Tätigkeit im Ausland, mit der Thematik grenzüberschreitender Fusionen und mit den Auswirkungen der „Kommunikationsrevolution“ auf die internationale Tätigkeit der Banken.