IT Infrastructure Modeling Language
Eine domänenspezifische Sprache für IT-Infrastrukturen
André Zwanziger
IT-Infrastrukturen beinhalten alle materiellen und immateriellen Güter, die zum Betrieb von (betrieblichen) Anwendungssystemen benötigt werden. Sie umfassen bauliche Einrichtungen, Strom- und Klimaversorgung, Hardware für Rechen-, Netzwerk- und Speichertechniken und Systemsoftware sowie personelle und institutionelle Gegebenheiten. IT-Infrastrukturen sind organisations- und sicherheitskritische Einrichtungen, deren Bedeutung in realen Lebenssituationen erst dann sichtbar wird, wenn durch einen Ausfall große Nutzerzahlen betroffen sind und sich daraus finanzielle oder überregionale Konsequenzen (wie z. B. Verspätungen im Flug- und Bahnverkehr) ergeben.
Trotz dieser immanenten Bedeutung fristen IT-Infrastrukturen in Forschung und Lehre ein Schattendasein. Im Software-Engineering sind nahezu alle Lebenszyklusphasen einer Software mit dedizierten Modellierungssprachen (z. B. UML, ER-Diagramme, BPMN) untersetzt. Die Phase des Software-
Betriebs, und damit der Gegenstandsbereich IT-Infrastruktur, wird lediglich tangiert und findet in der Praxis nicht selten in nicht-formalen Beschreibungen und Skizzen statt.
Diese Arbeit greift das Thema IT-Infrastruktur aus wissenschaftlicher Sicht auf und leitet eine Modellierungssprache für IT-Infrastrukturen aus der Praxis her. Mit dieser Sprache können IT-Infrastrukturen dokumentiert, kommuniziert, validiert und analysiert werden. Die Sprache trägt den Namen IT Infrastructure Modeling Language und wird zur Modellierung von Rechenzentren genutzt.
