Jahrbuch Musiktherapie / Music Therapy Annual
Band 12 (2016) Supervision und Intervision in der Musiktherapie / Vol. 12 (2016) Supervision and Intervision in Music Therapy
Dorothea Dülberg, Sylvia Kunkel
In dem vorliegenden Band geben acht AutorInnen aus vier Ländern Einblicke in Konzepte und Ideen von Supervision, Beratung und Intervision, überwiegend im Zusammenhang mit musiktherapeutischen Methoden und Arbeitsweisen. In sechs deutschsprachigen und einem Artikel in englischer Sprache entfaltet sich das Thema von den theoretischen Grundlagen über detaillierte Literaturrecherchen bis zu konkreten Einblicken in unterschiedliche Bereiche der Praxis.Das Buch beginnt mit einem Grundlagenartikel zum Themenbereich Supervision, den die Dipl.-Psychologin, Psychotherapeutin und Supervisorin Astrid Schreyögg verfasst hat. Mit ihr setzt sich eine erfahrene Expertin ausführlich mit Referenztheorien der Supervision auseinander und zirkelt einen Entwicklungskreis von den Anfängen administrativer und klinischer Beratungen in den USA des 20. Jahrhunderts über inhaltliche und formale Varianten derzeitiger Supervisionsansätze hin zu Differenzierungen in unterschiedlichen Kontexten und Begegnungsformen der Supervision. Sie beschreibt Theorien- und Methodenvielfalt unterschiedlicher Ansätze und schließt mit einem Plädoyer für die bestmögliche Feldkompetenz und Ausbildungsqualität. In dem nachfolgenden Beitrag hat die Musiktherapeutin und Supervisorin Almut Seidel die umfangreiche Aufgabe einer Literaturrecherche zu deutschsprachigen Artikeln im Gefüge Musiktherapie/Supervision der Jahre 1979 – 2014 übernommen.In den sich anschließenden Artikeln nehmen die Autoren (Musiktherapeuten und Supervisoren) aus unterschiedlichen Perspektiven Bezug auf die Praxis: „Wie viel Musik braucht eine Supervision für Musiktherapeuten?“ lautet die Frage, mit der sich Andreas Wölfl beschäftigt. Vor dem Hintergrund ihrer Berufstätigkeit in Slowenien reflektiert Claudia Knoll Supervisionssituationen, in denen musiktherapeutische Improvisation zum Einsatz gekommen ist, sowohl bei MusiktherapeutInnen als auch bei Nicht- MusiktherapeutInnen. Die beiden Autorinnen des englischsprachigen Artikels, Sarah B. Johnson und Blythe LaGasse stellen konkrete Beispiele von musiktherapeutischer Supervision vor, die um den Aspekt der online – Beratung erweitert sind.Die Schweizer Autorin Gabriela Scherrer Vollenweider gibt ebenfalls Einblick in Supervisionskontexte, hier als „elementaren Ausbildungsbaustein“ in einem Musiktherapie-Studiengang.In den letzten beiden Beiträgen stellt Boris Becker das Format der ‚Intervision‘ vor, und Johannes Kämper geht der Frage nach: „Brauchen auch unsere Patientinnen und Patienten Supervision?“Die unterschiedlichen Ansätze und Referenztheorien der verschiedenen Autoren sollen zur Diskussion anregen, um im Verhältnis von Musiktherapie und Supervision/Intervision die Entwicklung geeigneter Beratungskonzepte für die Berufspraxis weiter voranzubringen.