Jakob Skala (1851-1925)
Dekan des Domkapitels Bautzen - Apostolischer Administrator des Bistums Meißen
Eberhard Doll, Uta Jatzwauk
Das Bistum Dresden?Meißen feiert im Jahr 2021 sein 100jähriges Bestehen. Mit der päpstlichen Bulle Sollicitudo omnium Ecclesiarum (Die Sorge für alle Kirchen) vom 24. Juni 1921 hat Papst Benedikt XV. das vormalige Bistum Meißen, das im Verlauf der von Martin Luther ausgelösten Reformation im 16. Jahrhundert untergegangen war, wiedererrichtet. Idee und Anstoß zur Wiedererrichtung sind vom Dekan des Domkapitels Bautzen, Titularbischof Dr. Franz Löbmann (1856?1920), ausgegangen, der den Papst mit einer Supplik vom 17. November 1920 darum bat, das ehemalige Bistum Meißen wieder zu errichten. Er selbst erlebte die Wiedererrichtung des Bistums jedoch nicht mehr, denn er starb am 4. Dezember 1920. Die weitere Verfolgung dieses Planes oblag anschließend dem Senior des Domkapitels Bautzen, Jakob Skala, dessen diesbezügliche Korrespondenz mit der Kurie in Rom über den in München residierenden Nuntius Eugenio Pacelli, den späteren Papst Pius XII., lief.
Vom Domkapitel wurde Jakob Skala zwischenzeitlich zum einstweiligen Administrator für die Lausitz gewählt und durch Dekret der päpstlichen Kongregation für die Glaubensverbreitung in Rom vom 7. Januar 1921 zusätzlich zum interimistischen Administrator des Apostolischen Vikariats der sächsischen Erblande ernannt.
Am Tage der Feierlichkeiten anlässlich der Wiedererrichtung des Bistums Meißen, am Sonntag, dem 26. Juni 1921, ernannte Papst Benedikt XV. Jakob Skala nicht nur zum infulierten Dekan des Domkapitels Bautzen, sondern auch zum Apostolischen Administrator der neuen Diözese und übertrug ihm für deren Leitung „alle Vollmachten und Rechte, die diesem Amt zukommen.“ Jakob Skala war Administrator des Bistums Meißen bis zur Inthronisation des ersten Bischofs, Dr. Christian Schreiber, am 18. September 1921.