Janko van’t Holt
Eine Parabel zur Rettung der Welt
em Huisken Stefan Carl
Da steht sie, die alte Kate. Sie sieht so aus wie immer: Die Klöntür mit der etwas abgeschabten grünen Farbe; die weißen Wände, die unten ein wenig Grün angesetzt haben; die immer blanken Fensterscheiben. Und wenn man durch Fenster hinein
schaut, sieht man immer das Gleiche: kein Staub, keine Spinnweben, nirgends Mäusedreck, alles sieht aus, als ob gerade jemand saubergemacht habe. Die Tür der Schlafmütze steht etwas offen, immer gleich. Und auf dem Ofen steht immer der Teekessel, als ob gleich jemand kommen und Tee trinken wolle. So ist es immer, im Sommer, im Winter, bei Sturm und Regen und bei Sonnenschein. Aber noch niemals hat man dort einen Menschen gesehen, der hinein oder hinaus geht, der saubermacht oder etwas repariert. Nie geht etwas kaputt an der Kate, zumindest hat noch niemand je etwas davon gesehen. Kurzum: die Kate ist so wie niemals eine alte Kate im Wald sein könnte. Wind und Wetter, Jahreszeiten, nichts ändert etwas an der Kate. Alles bleibt immer genau so wie es ist. Zumindest hat noch niemand dort etwas anders gesehen, so lange wie die Menschen denken können. Und wo es ein Geheimnis gibt, da treibt auch gleich der Teufel sein Unwesen und lässt die Menschen Dinge zusammenspintisierend, die sie selber in Angst und Schrecken versetzen. Allerdings weiß dann niemand, wer ihnen diese Flausen in den Kopf gesetzt hat. Ja, der Teufel arbeitet am liebsten im Geheimen, und wo er kräftig am Werk ist, kann man ihn ganz sicher nicht erkennen. Aber wie kann es so etwas geben wie diese Kate? Irgendwann muss das doch angefangen haben? Weiß denn niemand mehr davon?