Jener unscheinbare Moment
Roman
Lothar Schöne
Frankfurt in den mittleren 1970ern: Mischa, Anfang zwanzig, ist gedanklich zwar ein Rebell, in Wirklichkeit aber zu feige für jeden klaren Schnitt. Sein Studium ist ihm verhasst, aber er schafft es nicht, damit aufzuhören. Vielmehr ist er in eine Kommilitonin frisch verliebt und gefühlsmäßig überwältigt. Die beiden erleben herrliche Tage. Doch eines Tages beendet Dorothee das Verhältnis abrupt und lässt sich nicht mehr sehen. Was ist passiert? Ist die Liebe nicht Himmel, sondern Hölle? Gerade sind jüdische Verwandte aus der Emigration nach Frankfurt zurückgekehrt. Der Onkel gibt sich politisch düster, zugeknöpft, die Tante aber zeigt Interesse an ihm und seiner Situation, wird seine Mentorin, erklärt ihm, was Frauen unter Liebe verstehen. Zugleich aber scheint sie selbst auf rätselhafte Weise an einer zerbrochenen Liebe zu hängen. Sie, die einst aus Berlin flüchten musste, zieht es auch wieder dorthin. Zu ihrem Geliebten? Mischa ist sich sicher: Wenn er herausbekommt, was diese alte Liebe am Leben hält, wird er auch seine Liebe wieder gewinnen. Und dabei entdeckt er eine schier unglaubliche Wahrheit. Aber erst ein Brief von Dorothee macht ihm seine eigene tragische Situation klar.