Jugend
Eine Rückschau in sechs Geschichten
Klaus Steinvorth
Ein altes Ehepaar, das gerade seine Goldene Hochzeit gefeiert hat, schaut in entspannter Ferienlaune auf seine Jugend in den späten 1950er Jahren zurück, als sich in Westdeutschland ein neues Freiheitsbewusstsein in der konservativen Nachkriegszeit durchzusetzen begann. In fünf Geschichten berichten Hans und Marianne jeweils aus ihrer Perspektive von den Wirren ihrer Jugend, in der sie nach Anerkennung, Liebe und Freiheit suchen.
In der ersten Geschichte erfährt Hans durch einen Krankenhausaufenthalt den Abschied von der Kindheit und den schmerzhaften Eintritt in die Jugend. Marianne berichtet in ihrer Geschichte von der Anziehungskraft des Rock ’n‘ Roll, durch den sie für drei Minuten die erste Liebe erlebt. In ihrer nächsten Geschichte schildert sie die Erlebnisse ihrer ersten Tanzstunde, wo die Damen um ihre Tanzstundenherren kämpfen. Dann beschreibt Hans die Schwierigkeiten des pubertierenden Jungen im Spannungsfeld von katholischer Kirche, Schule und Nazivergangenheit der Väter, während Marianne von der betörenden Isabel erzählt, die auf ihre Weise der repressiven Gesellschaft ein Schnippchen schlägt. Zuletzt gibt ihnen die Enkeltochter ihr eigenes Jugenderlebnis zum Besten.
In diesen sechs Geschichten wird das Glück und das Leiden der Jugend während der Schulzeit erzählt, ihnen gemeinsam ist die Intensität des Erlebten und die Ichbezogenheit der Erzähler. Und die Sehnsucht nach einer fernen Vergangenheit, die nachsichtig lächeln lässt.