Karen Horney
Auf der Suche nach dem verlorenen Selbst
Babette Kozlik-Voigt
Karen Horney (1885–1952), Ärztin und Psychoanalytikerin, gehört zur sogenannten Neopsychoanalyse. Ihre Kritik an Sigmund Freuds Weiblichkeitstheorie war der Beginn einer grundlegenden Auseinandersetzung und Revision des Konzepts der Psychoanalyse.
Ihre Hauptthese lautet: Infolge einer neurotisierenden Kultur, Erziehung und Lebensform verlieren wir den Kontakt zu unserem wahren Selbst. Um diesen kostbarsten Besitz betrogen, geraten wir in den Teufelskreis wachsender Selbstentfremdung, die uns zwingt, ein Schein-Selbst zu leben.
Im vorliegenden Buch findet der Leser eine verständliche Darstellung der Ideen Horneys, die heute anerkannter Bestandteil der dynamische Psychologie sind. Doch Horneys Rebellion blieb auf halbem Wege stehen. Kozlik vertritt die These, dass Freud mit seiner kritischen Kulturanalyse tiefer in die gesellschaftliche Verankerung der Neurose vorstieß als Horney.
In der Psychotherapie geht es daher darum, unsere eigenen und höchst persönlichen Möglichkeiten der Wertverwirklichung zu entdecken, das Leben und unsere Entwicklung als Aufgabe anzunehmen.