Karl Löwith: Von Hegel zu Nietzsche
Sämtliche Schriften, Band 4
Karl Löwith
ist Löwiths bekanntestes Buch, das ihm weltweiten Ruf eingetragen hat – es wurde ins Französische, Englische, Japanische und Italienische übersetzt und ist deutschsprachig bisher in neun Auflagen erschienen. Löwith hat im japanischen Sendai im Frühjahr 1939 fertiggestellt. Als das Buch Anfang 1941 im Europa-Verlag Zürich/New York erschien, war Löwith dabei, infolge des Drucks der Deutschen Botschaft in Japan nach den Vereinigten Staaten überzusiedeln. Erst der zweiten Auflage von 1950 war die Öffentlichkeit beschieden, für die er das Buch geschrieben hatte. Sein Vorwort von 1939, das nicht vollständig in die zweite Auflage eingegangen ist, hatte er mit den Worten beendet: »Wer von uns könnte leugnen, daß wir noch durchaus von diesem (19.) Jahrhundert leben und eben darum Renans Frage – es ist auch die Frage von Burckhardt, Nietzsche und Tolstoi – verstehen: ›de quoi vivra-t-on après nous?‹ Gäbe es darauf eine Antwort nur aus dem Geiste der Zeit, so wäre das letzte, ehrliche Wort unserer, noch vor 1900 geborenen und im Kriege gereiften Generation die entschiedene Resignation, und zwar einer solchen, die ohne Verdienst ist, denn die Entsagung ist heute leicht, doch lebt der Mensch nicht nur von der allmächtigen Zeit. Er überdauert alle Wechselfälle des Lebens kraft eines einzigen Strahls oder auch Funkens vom Sein der Ewigkeit.« Die Ausgabe des Buches innerhalb der ist neu eingerichtet worden und von den Druckfehlern bereinigt, die sich bei der zweiten Auflage von 1950 eingeschlichen haben. Im Anhang des Bandes werden die Textabweichungen der ersten und der zweiten (und damit aller folgenden) Auflagen verzeichnet. Die Ausgabe enthält außerdem eine frühe Skizze des Buchs, die in Marburg Anfang der 30er Jahre entstanden sein muß. Gedruckt wurde sie in der einzig erhaltenen französischsprachigen Version in zwei Folgen der Zeitschrift 1934/35 und 1935/36.